
Leben in einem komplexen, chronisch konflikthaften Umfeld
- ein Drahtseilakt -
Maja hatte früh gelernt dass sie in ihrer Familie keinen Platz hatte. Sie fühlte sich nicht zugehörig. Zwar sie ein Teil dieser Familie und wurde auch so behandelt, aber als kleines Kind hatte Maja schon immer ein Gefühl der Distanz. Ihre Mutter war immer sehr ärgerlich mit Maja, und konnte sehr wütend werden, und diese Wut endete häufig in Handgreiflichkeiten. Was Majas Mutter so wütend machte, war Majas vermeintliche Sturheit, doch Maja verstand ihre Mutter schlicht und einfach nicht. Verstand nicht was sie von ihr wollte, verstand nicht warum sie so wütend wurde, wenn Maja nicht das tat was sie sollte. Und warum sie sich gegenüber Ihren Geschwistern nicht so verhielt.
Ihren Vater erlebte Maja als jemanden, der nie da war und wenn er da war mit großer Vorsicht zu genießen war. Majas Geschwister bezeichneten Maja als sein Lieblingskind, da sie seltener Ziel seiner Aggressivität war. Doch vergrößerte das eher die Distanz als das es sie verringerte. Sie verstand nicht warum sie anders behandelt wurde. Positiv wie negativ.
Maja hatte sehr schnell den Eindruck sich keinem Mitglied mehr als oberflächlich zuwenden zu können. Emotional blieb sie immer auf Distanz. Auch anderen Menschen verhielt sie sich gegenüber distanziert und vorsichtig. Anstatt sich mit anderen Kindern zu beschäftigen, beobachtete Sie die Erwachsenen, hörte ihren Gesprächen zu und analysierte deren Verhaltensweisen.
Sie lernte, sich in andere hinein zuversetzen, " um hundert Ecken zu denken" und negative Stimmungen wahrzunehmen.